WAS IST EIGENTLICH DAS WIRELINE VERFAHREN?
Das Wire-Line-Verfahren beschreibt ein besonderes HDD-Verfahren. Es zeichnet sich durch die Positionierung einer Messsonde hinter dem Bohrkopf im Bohrstrang aus. Die Versorgung der Messsonde mit Strom erfolgt mittels eines Kabels, das im Bohrgestänge mitgeführt wird. Das Kabel überträgt zudem die gemessenen Daten an das Bohrgerät. Diese Messung erlaubt es dem Steueringenieur, die Position des Bohrkopfes zu bestimmen. Wire-Line zählt damit zu den Ortungs- und Steuerungssystemen der Horizontalbohrtechnik.
WIE FUNKTIONIERT DAS WIRELINE VERFAHREN?
Beim Wire-Line-Bohrverfahren werden Daten und Informationen zur Neigung und Ausrichtung des Bohrkopfes im Untergrund mittels eines Senders am Bohrgestänge übermittelt. Der vertikale Winkel (Neigung), der horizontale Winkel (Richtung mit Bezug auf Nord) und der Rollwinkel (Orientierung) erlauben es, eine dreidimensionale Position zu berechnen.
Bei der magnetischen Wire-Line-Bohrtechnik wird der Vertikalwinkel inertial (Messen von Beschleunigungswerten) gemessen. Der Horizontalwinkel wird dagegen durch Magnetsensoren bestimmt, die sich am Erdmagnetfeld ausrichten. Neben den magnetischen Ortungssystemen dienen auch Gyrosysteme (Kreiselkompass) zur Ortsbestimmung. Gegenüber magnetischen Wire-Line-Verfahren messen Gyrosysteme den Vertikalwinkel und auch den Horizontalwinkel inertial in der Tiefe. Gyrosysteme arbeiten deshalb unbeeinflusst von Magnetfeldstörungen.